Mit Hilfe eines statistischen Regressionsmodells haben wir berechnet, inwiefern sozio-demografische Merkmale und andere Faktoren mit einer hohen affektiven Polarisierung in Verbindung stehen. Die Tabelle gibt Auskunft über Faktoren, welche die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass jemand affektiv polarisiert ist, Faktoren, die diese Wahrscheinlichkeit verringern und Faktoren, für die wir keinen Einfluss auf die affektive Polarisierung gemessen haben.
Erhöhen (ceteris paribus) die Wahrscheinlichkeit, dass jemand affektiv polarisiert ist
Verringern (ceteris paribus) die Wahrscheinlichkeit, dass jemand affektiv polarisiert ist
Erhöhen (ceteris paribus) die Wahrscheinlichkeit, dass jemand affektiv polarisiert ist
- Sprache / Sprachregion: Im Vergleich zu Deutschschweizer:innen zeigen frankophone Befragte signifikant höhere Werte für affektive Polarisierung.
- Alter: Je älter eine Person, desto höher ist ihre Wahrscheinlichkeit, stark affektiv polarisiert zu sein.
- Parteipräferenz: Im Vergleich zur Referenzkategorie der Mitte-Wähler:innen weisen insbesondere die Anhänger:innen der Polparteien SVP und SP sowie der Grünen eine signifikant höhere Wahrscheinlichkeit auf, stark affektiv polarisiert zu sein. Weniger stark ist der Zusammenhang mit einer Präferenz für die glp.
- Politisches Interesse und politischer Aktivismus: Unabhängig von der Parteipräferenz zeigen sowohl politisch interessiertere als auch politisch aktivere Befragte im Vergleich zu politisch wenig interessierteren beziehungsweise wenig aktiveren Personen eine höhere Wahrscheinlichkeit, stark affektiv polarisiert zu sein.
- Informationsquellen: Personen, die sich regelmässig über Gespräche in der Familie und über Social Media über Politik informieren, sind mit einer höheren Wahrscheinlichkeit affektiv polarisiert als Personen, die sich regelmässig über andere Quellen informieren.
Verringern (ceteris paribus) die Wahrscheinlichkeit, dass jemand affektiv polarisiert ist
- Demokratiemüdigkeit: Personen, denen es nicht wichtig ist, in einer Demokratie zu leben beziehungsweise die es nicht lohnenswert finden, an Wahlen teilzunehmen, haben eine signifikant tiefere Wahrscheinlichkeit, affektiv polarisiert zu sein.
- Demokratiezufriedenheit: Auch Befragte mit einer hohen Demokratiezufriedenheit weisen eine signifikant tiefere Wahrscheinlichkeit auf, stark affektiv polarisiert zu sein.
- Ehrenamtliches Engagement: Ausgiebiges ehrenamtliches Engagement geht mit einer signifikant tieferen Wahrscheinlichkeit für eine ausgeprägte affektive Polarisierung einher.
- Institutionelles Vertrauen: Befragte, die den Bundesrat als vertrauenswürdig empfinden, haben eine tiefere Wahrscheinlichkeit, affektiv polarisiert zu sein als Menschen, die ein tiefes Vertrauen in den Bundesrat haben.
- Vertrauen in die Medien: Ein höheres Vertrauen in die vierte Gewalt geht mit einer tieferen Wahrscheinlichkeit für eine hohe affektive Polarisierung einher.
- Soziales Vertrauen: Je eher eine Person neuen Bekanntschaften vertraut, desto tiefer ist ihre Wahrscheinlichkeit für eine ausgeprägte affektive Polarisierung.
Keinen Einfluss
- Geschlecht
- Bildungsgrad
- Identifikation als Stadt- Land oder Agglomerations-bewohner:in
- selbst eingeschätzter gesellschaftlicher Status
- subjektiv wahrgenommenes Einsamkeitsgefühl
- subjektiv wahrgenommenes Benachteiligungsgefühl
- Präferenz, sich hauptsächlich über Zeitungen, TV und Radio zu informieren